Last Updated on 9. Oktober 2021

Viele Sport- u. Tennisanlagen kämpfen einen ungleichen Wettbewerb

Das TeReMeer, Sport- u. Tennis Resort Meerbusch ist gut und aus eigener Kraft durch die zurückliegende Zeit der Coronakrise gekommen. Man hat ohne öffentliche Förderung in eine moderne LED Beleuchtung, ein neues Hallendach, Padelplätze und eine zusätzliche Outdoor Athletikfläche investiert und schaut optimistisch in die Zukunft. Sogar das renommierte ATP Tennisturnier – im übrigen mit zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern – fand im vergangenen August statt. Die Winter Tennissaison ist vor kurzer Zeit gestartet, die Nachfrage nach Sport und Tennis zieht wieder ungemein an. TeReMeer Betreiber Marc Raffel hat die vergangenen Wochen und Monate jedoch auch mit einer durchaus berechtigten Frage verbracht: Warum gilt unser TeReMeer eigentlich nicht als gemeinnützig und wird nicht mit öffentlichen Mitteln gefördert, so wie viele vergleichbaren Anbieter auch?

Vereinstennis ist ohne Tennishallen undenkbar

„Wir ermöglichen vielen Vereinen aus der Region doch erst, dass diese ihren Sport auch in den Wintermonaten ausüben können“, so die berechtigte Überlegung des Kölner Diplom Sportlehrers und Tennisunternehmers Marc Raffel. „Freies Spielen, Training und Medenspiele zwischen Oktober und April verlangen immer intensiver auch nach unseren Hallenkapazitäten.“ Die Nachfrage nach Tennis nimmt zu, das Angebot von Tennishallen ist rückläufig. Die weit überwiegende Zahl an Tennisspielern im TeReMeer sind in der Tat Vereinsmitglieder, die ihren Sport auch im Winter ausüben möchten. Aber: Offizielle Strukturen wie Fachverband oder Landessportbund verweigern Anbietern wie dem TeReMeer die Mitgliedschaft bzw. Gemeinnützigkeit, warum eigentlich?

Ungleicher Wettbewerb um Kunden und Sportler

Im Wettbewerb um Kunden und Sportler werden hingegen die hiesigen Tennisvereine mit scheinbar unerschöpflichen Mitteln, Zuschüssen und Programmen gefördert und unterstützt. Alleine das jüngste Programm „Moderne Sportstätte 2022“ ermöglichte zahlreichen gemeinnützigen Vereinen die Modernisierung der örtlichen Infrastruktur (Heiztechnik, Zaunanlagen, Renovierungen etc.) in allen möglichen Bereichen. „Ich gönne den Vereinen ausdrücklich diese Subventionen, denn auch ich bin ein Vereinskind. Wir im TeReMeer bleiben da jedoch außen vor, obwohl wir ein Garant für Hallentennis in Deutschland sind, mit zahllosen Vereinen, Übungsleitern, Vereins-, Bezirks- und Verbandswettkämpfen. Da ärgert es mich dann schon hin und wieder, wenn Kunden unsere Preisstruktur kommentieren ohne offensichtlich zu berücksichtigen, dass ihr Beitrag in Ihrem Club subventions- und zuschussbetrieben ist und damit nicht annähernd marktgerecht“, so Raffel. „Allein die Energiekosten werden von Fall zu Fall zeitnah bis zu 40% teurer werden. Bei vielen Kommerziellen herrscht ein Investitionsstau“, rechnet Raffel vor. „Wie sollen kommerzielle Sportflächenanbieter in Zukunft mit gemeinnützigen Vereinen konkurrieren? Ein gesunder Wettbewerb am Markt sieht anders aus.“

Das Abschneiden der deutschen Olympiamannschaft 2021 war ernüchternd. Es ist Zeit nicht nur Vereine seitens der Sportförderung zu unterstützen, sondern auch Wege zu finden, wie kommerzielle Anbieter, die nicht selten bessere Angebote für Leistungssportler haben, in den Genuss von Fördermaßnahmen zu bringen.

Wo bleibt das Sportministerium?

Um hier klare, faire Richtlinien zu schaffen, könnten entweder kommerzielle Sportflächenanbieter ebenfalls als gemeinnützig eingestuft werden oder es müssten für diese Anbieter – vorausgesetzt die Flächen werden überwiegend von Vereinsmitgliedern genutzt – eigene Förderprogramme aufgestellt werden, um einen fairen Wettbewerb herzustellen. Wir hören aktuell im Zusammenhang mit einer neuen Deutschen Bundesregierung von einschneidenden politischen Veränderungen und Entscheidungen, in der Organisation des Sports hierzulande – angefangen mit einem Sportministerium des Landes und des Bundes – sollten ähnliche Entwicklungen endlich möglich werden.

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